Auszug aus dem Fördererbrief, Juli/August 2012:
"...
Wenn ich daran denke, dass ich im September 2011 nach Thailand
aufgebrochen bin muss ich schon sagen, dass die Zeit schnell vergangen
ist. Beinahe ein Jahr in einem erst fremden und nun so vertrauten Land.
Zeit genug um sich etwas aufzubauen, sich auf bedeutungsvolle
Beziehungen einzulassen, ein neues Zuhause zu finden.
Die letzte Woche war gefüllt mit letzten Malen: Meine letzte Unterrichtsstunde, mein letzter Arbeitstag, mein letzter Tag in Asoke, meine letzte Nacht in meiner Hütte. Und ich fühle mich wieder, als würde ich die Sicherheit des gewohnten Umfelds verlassen und in das ungewisse und irgendwie neue Deutschland aufbrechen.
Zuletzt gab es für uns Freiwillige noch eine wundervolle Abschiedsfeier, bei der die Schüler und Bewohner sich auf netteste Weise bei uns bedankten, traditionelle Tänze und Musik vorführten und auch wir die Chance hatten, ein paar letzte Worte an die Gemeinschaft zu richten. Die Realisation, dass ich viele wenn nicht die Meisten von ihnen nicht wiedersehen werde ist hart, war man doch für 11 Monate ein Teil der Gemeinschaft, der Familie.
Die letzte Woche war gefüllt mit letzten Malen: Meine letzte Unterrichtsstunde, mein letzter Arbeitstag, mein letzter Tag in Asoke, meine letzte Nacht in meiner Hütte. Und ich fühle mich wieder, als würde ich die Sicherheit des gewohnten Umfelds verlassen und in das ungewisse und irgendwie neue Deutschland aufbrechen.
Zuletzt gab es für uns Freiwillige noch eine wundervolle Abschiedsfeier, bei der die Schüler und Bewohner sich auf netteste Weise bei uns bedankten, traditionelle Tänze und Musik vorführten und auch wir die Chance hatten, ein paar letzte Worte an die Gemeinschaft zu richten. Die Realisation, dass ich viele wenn nicht die Meisten von ihnen nicht wiedersehen werde ist hart, war man doch für 11 Monate ein Teil der Gemeinschaft, der Familie.
In den letzten Tagen habe ich versucht, mit Sisa Asoke geistig abzuschließen wie auch mir bewusst zu werden, was ich gelernt habe und für mich mitnehmen will. Beides ist mir nicht gelungen. Wenn ich an die Zeit zurückdenke ist alles eine riesige Aneinanderreihung von Eindrücken und Erfahrungen und ich weiß, dass ich noch nicht wirklich realisiert habe, inwiefern diese letztendlich Einfluss auf mein weiteres Leben, mein Leben in Deutschland, haben werden.
Ich habe mir während meiner Erlebnisse in Thailand immer wieder gedacht: "Merk dir das Christopher." "Lass dir das eine Lektion sein." "Das ist eine Weisheit, nach der du leben kannst." Mehr Gelassenheit, Dinge nicht so ernst nehmen, weniger an Materiellem hängen, mehr "im Moment leben", mehr Risiken eingehen und spontaner sein - alles Vorsätze, die leicht gesagt sind, erst jetzt aber wirklich auf die Probe gestellt werden. Natürlich war mir von Anfang an bewusst, dass ich nicht alles mitnehmen kann. Man ändert in 11 Monaten ja nicht sein ganzes Leben, auch dies ist ja nur ein Schritt von vielen...doch die Hoffung, dass ich wirklich etwas von Bedeutung gelernt habe, das mein Leben nachhaltig verändert, bleibt. Und ich bin der Meinung, dass ich an mir selbst, so subjektiv meine Selbstwahrnehmung auch sein mag, einige teils wesentliche Veränderungen wahrnehmen kann: ein offenerer und ungehemmterer Umgang mit Fremden, mehr Gelassenheit und Stressresistenz, ein kompetenterer Umgang in neuartigen (Problem-)Situationen, vielleicht auch ein größeres Selbstbewusstsein. Auch merke ich, dass ich gelassener in die Zukunft sehen kann, dass ich mich fühle, als würden mir im Bezug auf Studium und Beruf alle Türen offen stehen - alles ist möglich, nichts ist nötig - ich es aber auch nicht so eilig haben muss. Das war vor einem Jahr noch ganz anders.
Es ist wohl fast unmöglich, unverändert aus einem Auslandsjahr zu herauszukommen.
Während meines Freiwilligendienstes fiel mir vieles nicht leicht, allem voran der Unterricht, doch letztendlich habe ich mich an fast alles gewöhnen können und eine Alltäglichkeit entwickelt, die ich nicht erwartet hätte. Ich habe trotz Kommunikationsschwierigkeiten und kultureller Unterschiede Freundschaften geschlossen. Ich habe Einblicke in eine Kultur bekommen, die auf den ersten Blick sehr anders, auf menschlicher Ebene aber doch fast genau so ist, wie wir sie kennen und leben. Ich habe mehr Gefühl dafür bekommen, was "interkultureller Austausch" bedeuten kann, und dass das kein Abstraktum ist, das nur in Politik und schlaue Bücher gehört, sondern etwas sehr einfaches und doch so spannendes und wertvolles sein kann.
Ich habe mal etwas ganz anderes gemacht. Ich werde nun zurückkehren, deutsch weiterleben und hoffentlich studieren. Doch die letzten elf Monate waren etwas, was ich noch nie zuvor gemacht habe und wohl in nächster Zeit nicht wiederholen werde. Sie gaben mir neue Denkanstöße und Ideen, einen neuen Blickwinkel auf Fremdes und Gewohntes. Und dafür bin ich sehr dankbar.
Ich bin sehr glücklich, diesen Dienst gemacht zu haben. Ich kann mir keine Möglichkeit vorstellen, wie ich die Zeit hätte besser verbringen können...."
Möchte mich bedanken bei der Sisa Asoke Community und bei den Menschen, die diese erst zu dem machen, was sie ist, so wie bei allen, Freunden, Familie, Förderern und Freiwilligen, die mich während des Jahres begleitet und unterstützt haben.
Was für ein Jahr...